Im Jahr 2010 hat sich die Jamaika Koalition im Rat auf Initiative der Grünen auf ein Baumkataster verständigt, um den Schutz von Bäumen zu gewährleisten, die das Stadtbild prägen. Auch die Eiche am Überhöfer Feld war durch dieses Baumkataster geschützt.

17.06.21 – von SM –

Infos zum Baumkataster finden sich hier

Im Bau-, Landschafts- und Vergabeausschuss vom 27.4.21 wurde einstimmig die Entfernung der über das Kataster geschützten Eiche auf dem privaten Grundstück Überhöfer Feld 1 zugestimmt, vorbehaltlich der Aussage eines schriftlichen Gutachtens zur Verkehrssicherheit.

Das Gutachten lag zum Zeitpunkt der Sitzung den Ausschussmitgliedern noch nicht vor. Es wurde auf Kosten der privaten Eigentümer des Baumes erstellt und liegt mittlerweile für die Ausschussmitglieder bei der Stadtverwaltung zur Einsicht bereit.

Im Gutachten wird das Alter des Baumes auf 60 bis 80 Jahre geschätzt und es wird von einem umfangreichen Schadensbild berichtet. Der entscheidende Schaden ist die Stockfäule und Höhlung am Wurzelansatz des Baumes. Das Fazit lautet: „Der Baum ist nicht standsicher. Mit diesen Befunden sollte der Baum gefällt werden.“

Das Ausmaß der Stockfäule ist auf Bildern, die nach der Fällung gemacht wurden, deutlich zu erkennen und lässt keinen anderen Schluss als den im Gutachten erwähnten zu.

Ein Satz im Gutachten lässt aufhorchen: Eichen können bis zu 1000 Jahre alt werden, wenn die Standortbedingungen stabil bleiben. Dass die Standortbedingungen in Zeiten des Klimawandels nicht stabil bleiben, kann jeder am eigenen Leib spüren. Nur fehlt einer fast 100-jährigen Eiche jegliche Flexibilität, um sich darauf noch anzupassen.

„Aus meiner Erfahrung als Landwirt im Naturschutzgebiet Wahner Heide kann ich berichten, dass zahlreiche Bäume, auch Eichen, unter den sich wandelnden Bedingungen leiden und zum Teil absterben. Es ist also zu befürchten, dass wir uns in Zukunft immer öfter mit dem Thema Verkehrssicherheit von ortsbildprägenden Bäumen beschäftigen müssen.“