Kupfersiefer Tal

Bericht über das Kupfersiefer Tal

24.8.2008
Friedhelm Weiß Bürgermeisterkandidat der GRÜNEN

Im Vorfeld der Bürgermeisterwahl in Rösrath am 21. September 2008 wandere ich durch die Stadt und fasse meine Beobachtungen und Folgerungen zusammen.

Heute:
Wanderung 1 Durch das Kupfersiefer Tal 17. August 2008


Sülztalplatz – Menzlingen – Kupfersiefer Tal – Lüghausen – Jahnstr. – Sülztalplatz


Sülztalplatz:
Ein Blick ins Rund zeigt ein Problem Rösraths, zahlreiche Geschäfte stehen leer, ebenso einige Wohnungen – offensichtlich ist die Miethöhe für viele Geschäfte ein Problem.
Gar keine Miete zu erzielen ist offenbar immer noch günstiger als mit dem Mietpreis etwas herunterzugehen.

Der Platz selber lädt zum Verweilen ein, die Blutbuche ist ein markanter Punkt des Platzes. Ein Cafe oder ähnliches ist leider nicht mehr da. Der Platz hat mit dem Verkehr um sich herum alles für südländisches Flair.
Der Verkehr hat sich normalisiert, allerdings sind tiefe Spurrillen zu sehen, die dringend beseitigt werden sollten. (zuständig ist das Straßenbauamt Gummersbach)

Durch den Weidenauel zur Sülz, über die Brücke und rechts an der Sülz entlang hinauf nach Menzlingen. Dieser Weg ist glücklicherweise jetzt endgültig gesichert und bietet beim Aufstieg einige Ausblicke auf die Stadt – der erste Berg des Bergischen Landes wird von kaum einem allerdings so wahrgenommen.
Am Hang stehen an einer Stelle einige Weinstöcke, die viel tragen. Dank Klimawandel demnächst eine eigene Rösrather Weinmarke?

Menzlingen ist ein idyllischer kleiner Siedlungsflecken mit zahlreichen schönen Ecken und sehr engen Straßen, ich erinnere mich an zahlreiche Auseinandersetzungen über zu viel Verkehr. Verkehr aus Lüghausen ist aber kein Durchgangsverkehr.

Hier beginnt das Kupfersiefer Tal.

Es ist seit Mitte 2008 mit Inkrafttreten des Landschaftsplans offiziell Naturschutzgebiet. Viele haben geglaubt, dass dies schon länger der Fall sei, aber vorher wurde dieses immer behauptet und das Tal glücklicherweise auch schon so behandelt, aber der Status als Naturschutzgebiet war nur geglaubt und nicht offiziell.
Es fehlt bislang auch die entsprechende Beschilderung.

Nach relativ kurzem Weg verschwindet der Zivilisationslärm völlig und macht für kurze Zeit einer natürlichen Idylle Platz. Springkraut ist ein Problem.
Folgt man nach einiger Zeit dem Schild Richtung Georgshof kann man – wenn man es weiß – mal richtig gesunden Nadelwald beobachten, eine Seltenheit bei den aktuellen Belastungen von Fichte und Tanne.

Am Ende treffen wir auf die Kupfersiefer Mühle, die erfreulicherweise einen privaten Betreiber gefunden hat, der diesen Ort hegt, pflegt und weiterentwickelt. Einkehrmöglichkeit besteht für Wanderer seit kurzem am Sonntag ab 13.00 Uhr, bei Bedarf gibt es auch früher etwas.
Direkt nebenan gibt es den Waldkindergarten, der eine echte Alternative zu den traditionellen Kindergärten darstellt.
Rechts geht es nach Georgshof – der FC Köln konnte hier keine Sportanlage bauen, ein Golfplatz in Oberschönrath haben wir ebenfalls verhindert.
Wer gerne landende Flugzeuge sieht, kommt hier voll auf seine Kosten.

Wir gehen links in Richtung Lüghausen, passieren einige Siefen, die früher gerne mal zum Abkippen von Erde, Bauschutt oder ähnlichen Dingen benutzt wurden, hinweise von uns an den Kreis führten kurzfristig zu Verärgerungen, dann aber zum Ende dieser illegalen Praxis.

Am Ende der Straße links und dann rechts in Richtung Rösrath. Neben der ländlichen Kleinstruktur mit einigen Neubauten zur Arrondierung gibt es auch einige Neubauten mit eigenem architektonischen Profil, was die ländliche Idylle positiv ergänzt. Weitere Neubauten in die Fläche sollten in Zukunft unterbleiben.
Ein Problem bleibt hier, ohne Auto läuft hier nichts, keine Einkaufsmöglichkeiten , kein ÖPNV, eine Pizzeria, aber das gibt es auch in anderen Teilen der Stadt.
In Richtung Rösrath gibt es phantastische Fernblicke.
Ebenso gibt es am Rande einige neckische Sprüche, bei denen sich ein Reimkünstler ausgetobt hat.

Der Sendemast, an dem wir am Rand von Lüghausen vorbeikommen, ist sehr bedeutend für den Fernseh- und Handyempfang in der Stadt.
Der Heimatverein hat am Rande einige nette Sinnsprüche angebracht, wer´s mag.
Auf dem Weg ins Tal gibt es einige Ausblicke auf Rösrath und Vierkotten und auf Schloss Venauen, die sich sonst an keiner Stelle bieten.
Es geht hier durch Wirtschaftswald, ein eher wenig beachteter Bereich in der Stadt.

Am Ende stoßen wir auf den Campingplatz in Rösrath, der schon lange keiner mehr ist. In den letzten 20 Jahren sind die Wohnwagen keinen Zentimeter bewegt worden, allenfalls mit Holz umbaut worden, freie Plätze für Leute mit Zelt gibt es nicht.
Dies ist eine nicht genehmigte, illegale Splittersiedlung.

An der Jahnstr., wo früher ein Riesenmaisfeld war, erstreckt sich jetzt eine weite Wiese mit Wegen, der gesamte Auenbereich bis nach Venauen ist einmal Ausgleichfläche und wird zur Naherholung für die Rösrather. Der gesamte Bereich kann noch verbessert werden, ebenso sollten die Bereiche hinter dem alten Möbelzentrum, die bislang privat sind, zu dem Auenbereich zugeschlagen werden.

Durch den Ortskern zurück zum Sülztalplatz.
Leerstehende Räume neben gut gehenden Geschäften fallen sofort auf.

Fazit:
Man braucht keine halbe Stunde, um vom verkehrsreichsten Platz der Stadt aus in absolut ruhige Natur zu gelangen.
Man braucht keine halbe Stunde, um von Rösrath am Dom zu sein.
Dies erklärt die Attraktivität Rösraths.

Das Kupfersiefer Tal muss als Naturschutzgebiet ausgeschildert werden.
Maßnahmen gegen die Verbreitung des Springkrautes sind anzugehen.
Der Auenbereich an der Sülz wird gut angenommen, sollte fortentwickelt werden und zwar auf das andere Sülzufer hin, ebenso die Fortführung in Richtung Lehmbach nicht aus dem Auge verloren werden.
Für Naherholungssuchende aus Köln ist das ebenfalls attraktiv, am ehesten mit der Bahn, aber beköstigungstechnisch ist dies eher unattraktiv bis katastrophal, irgendwelche Einkehrmöglichkeiten sucht man vergebens, Biergarten im Eulenbroich am Sonntag ist zu wenig. Ein Cafe wie in Forsbach oder Hoffnungsthal sucht man vergebens, die Frage ist warum dies in Rösrath bei einer deutlich höheren Einwohnerzahl nicht wirtschaftlich sein sollte.
Entwicklungspotential wäre vorhanden.

Schloss Eulenbroich läuft, ist sichttechnisch aber nach wie vor nicht präsent. Eine Sichtachse vom Bahnhof ist schon lange diskutiert, aber bisher nicht realisiert. Wahrscheinlich würde dann noch deutlicher, welcher Schandfleck der Bahnhof Rösrath trotz Denkmalschutzes im Grunde ist.
Die Fichten, die gefällt werden müssten, sind nicht standortgerecht, also kein Problem.

Der Mühlengraben und der Zufluss zu Schloss Eulenbroich müssen erhalten bleiben, eine Entwicklung wie beim Hammergraben wäre existenzbedrohend. Alle Maßnahmen an der Wehranlage Rösrath zur Erhöhung der Durchgängigkeit im Rahmen des Wanderfischprogramms des Landes haben dies zu berücksichtigen.
Die Nutzung von Wasserkraft in kleinem Umfang ist zu prüfen.

Bei Schloss Venauen, das nicht so eine Bedeutung für die Einwohner hat, hat sich die Blickachse schon geändert, ebenso sind die umgebenden Barackenteile abgerissen.

Außenbereiche wie Lüghausen sind ÖPNV-mäßig nicht oder nur sehr unzulänglich erschlossen, ein flächendeckendes Taxibussystem wäre anzudenken und mal auszuprobieren, gerade in Zeiten des Klimawandels ist das sinnvoll.

Eine konzertierte Aktion zur Belebung der Ortsmitte ist notwendig, dabei sind die kommunalen Möglichkeiten sehr begrenzt und eher kommunikativer Art. Wenn Mietausfall steuerlich günstiger als Mieteinnahmen sind, sind der Stadt die Hände gebunden.

Hätte ich einen Wunsch frei, würde ich die Eisdiele aus der Ortsmitte an den Sülztalplatz verlegen. Die Qualität des Eises bliebe erhalten, aber die Sitzmöglichkeiten beim Verzehr wären deutlich größer und das Umfeld am Sülztalplatz deutlich besser.



Wanderung 2 24. August 2008 11.00

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