Gedanken eines GRÜNEN Landwirts zum Globalen Klimatag

15.09.23 –

Wir Landwirte spüren die Auswirkungen des Klimawandels schon seit Jahren deutlich. Die Veränderungen sind drastisch und betreffen unsere tägliche Arbeit. Sumpfige Wiesen in der Wahner Heide mit Quellbereichen, die vor 20 Jahren auch im Sommer nur mit Gummistiefeln zu durchqueren waren, sind mittlerweile fast das ganze Jahr über trocken. Diese Veränderung ist selbst in diesem Sommer geblieben.

Die Auswirkungen der Bodentrockenheit auf die Landwirtschaft sind jedoch vielen Menschen nicht bewusst. Trockene Böden bedeuten weniger Ertrag und eine größere Herausforderung, unsere Tiere zu versorgen. Diese Realität betrifft nicht nur uns Landwirte, sondern hat Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung für uns alle.

Der Klimawandel ist real, und seine Auswirkungen sind nicht länger abstrakt. Unsere Region bleibt nicht verschont, und es ist Zeit, darüber zu sprechen.
Mit steigenden Temperaturen wandern Krankheiten und Schädlinge in unsere heimischen Ökosysteme ein. Die Blauzungenkrankheit bei Wiederkäuern ist nur ein Beispiel. In den trockenen Jahren war es kaum möglich, genug Futter für unsere Tiere anzubauen und zu ernten.

Während die Anbaugrenze für Wein sich erfreulicherweise nach Norden verschiebt, wird es für andere Nutzpflanzen bei uns mittlerweile zu warm und zu trocken. Dies betrifft nicht nur Ackerbauern, sondern hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Ernährung. Die Trockenheit und häufigere Starkregen fördern die Erosion fruchtbarer Böden. In Deutschland war bisher die Fruchtbarkeit des Bodens der limitierende Faktor für den Ertrag. Das konnte mit Dünger zum Teil überbrückt werden. Heute ist immer öfter das Regenwasser der limitierende Faktor.

Künstliche Bewässerung versalzt die Böden, ist teuer, nicht überall möglich und steht schnell in Konkurrenz zu Trinkwasser.
Es ist an der Zeit, dass wir gemeinsam über die Konsequenzen des Klimawandels sprechen und nach Lösungen suchen. Lasst uns den Wert der Landwirtschaft in unserer Gesellschaft nicht unterschätzen und zusammenarbeiten, um nachhaltige Praktiken zu fördern.

Kategorie

Energie und Umwelt

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